Hochzeitsfeier

Hannover. Der Saal einer Kirche in der Hildesheimer Straße war vor einiger Zeit die Hochzeitslocation eines Hannoveraner Brautpaares, welches mich für seine Hochzeitsfeier gebucht hatte.

Die Gästeschar war zu 18 Uhr geladen worden und dementsprechend hatte ich mich frühzeitig in Spur gemacht und traf eine Viertelstunde zu früh, an der vereinbarten Adresse in der Hildesheimer Straße ein. Dachte ich zumindest, denn an der Adresse befand sich leider keine Kirche, obwohl die Hausnummer stimmte. Das Vorgespräch hatte ich in der Wohnung der beiden absolviert, kannte die Location bisher also noch nicht, denn zum damaligen Zeitpunkt hatte nicht genau festgestanden, ob die Feier in Hemmingen oder in der Landeshauptstadt Hannover stattfinden würde.

Nun war guter Rat teuer. Man muß wissen, das Hannover nahtlos in andere Ortschaften übergeht und daher fragte ich einige Passanten, ob ich mich denn hier überhaupt noch in Hannover befinden würde und bekam ein halbherziges „Ja“ als Antwort. Die Uhr tickte lauter und ich hatte zu allem Überfluß auch keine Funknummer der beiden Brautleute, sondern nur den Festnetzanschluß parat, auf dem sich natürlich keiner meldete.

Schließlich dachte ich, einem Zahlendreher aufgesessen zu sein und gab einfach anstatt der 365 die Nummer 265 als Zielort an. Zum Glück, denn nun zeigte mir mein Navi knappe 20 Minuten Fahrzeit an und die konnten sich kaum mit 100 Hausnummern in einer Straße erklären lassen. Man kann sich eben nicht immer auf sein Navigationsgerät verlassen, ich war schlicht und ergreifend in Laatzen gelandet, dort gibt es ebenfalls eine Hildesheimer Straße, die sogar die Verlängerung der Hannoveraner Straße desselben Namens ist. Sehr verwirrend . . .

Langes Schreiben, kurzer Sinn, ich fand die richtige Location schließlich doch und konnte, zwar etwas verspätet, aber immer noch rechtzeitig, mit dem Aufbau beginnen.

Der Saal war sehr schmuck und mit Liebe zum Detail dekoriert worden. Es fiel kaum auf, das man sich in einem kirchlichen Gebäude befand.

Blick in den Saal

Die vorherrschenden Farben waren Rot und Weiß und so war auch der Brauttisch gestaltet.

Brauttisch mit Brautstrauß

Die Hochzeitsfeier begann mit dem obligatorischen Sektempfang, dem die Rede des Brautvaters folgte . . .

Rede des Brautvaters

. . .  dann hielt der Bräutigam eine kurze Ansprache, an deren Ende alle gemeinsam auf das Brautpaar anstießen. Nun wurde das Buffet freigegeben, welches sich außerhalb des Saales, in einem separaten Raum, befand.

Koch at work

Nach dem es sich alle, meine Person eingeschlossen, hatten schmecken lassen, wurde nochmals gemeinsam angestoßen und dann baten 2 Damen die jungen Eheleute zur Tanzfläche, auf der bereits zwei Stühle bereitgestellt worden waren.

Besprechung

Es folgte der, auf Hochzeiten sehr beliebte, Ehetest. Die beiden sollten allerdings nicht, wie oftmals üblich, die Schuhe ausziehen, sondern bekamen jeweils einen fünfzackigen Stern und ein Schwert in die Hände gedrückt. Der Stern stand symbolisch für die Braut, das Schwert für den Bräutigam. Die nun gestellten Fragen mußten durch Hochhalten des jeweiligen Symbols und möglichst übereinstimmend beantwortet werden.

Ehetest in Hannover

Direkt danach wurden alle Hochzeitsgäste zur Tanzfläche gebeten und ich schoss ein Gruppenbild der versammelten Hochzeitsgesellschaft mit dem Brautpaar in der Mitte.

Vorbereitung ist alles

Jetzt hätte der Tanz beginnen können, doch zunächst folgte eine Highlight auf das ich mich im Vorfeld schon sehr gefreut hatte.

mit fliegenden Fahnen

Der Bräutigam hatte mir nämlich im Vorgespräch erzählt, das er in einer „Marching Band“ namens den „Flying Drums“ spielt und wohl damit zu rechnen wäre, das diese, sprichwörtlich „mit voller Kapelle“, auf der Hochzeitsparty in Hannover erscheinen würde und dem war auch so.

Drums and Trumpets

Wer mit dem Begriff „Marching Band“ nichts anzufangen weiß, dem sei Youtube empfohlen, da gibt es tolle Choreografien solcher Formationen in Football-Stadien zu sehen.

Fahnenschwenk

In dem Saal in Hannover war, allein schon aufgrund der Platzverhältnisse, natürlich nicht an Choreografien zu denken, aber immerhin wurden, wenn schon nicht marschiert werden konnte, die Fahnen geschwenkt und musiziert.

riesige Drums

Das war zwar ziemlich laut, aber eben auch ein ganz besonderes Erlebnis, welches mir bisher noch nie, geschweige denn auf einer Hochzeitsfeier, zu Ohren und Augen gekommen war.

andere Dimensionen

Die Band spielte drei, vier Stücke, dann gratulierten sie gemeinsam dem Brautpaar und wurden daraufhin von den beiden zu einer Stärkung am Buffet eingeladen.

Einsatz

Dann griff auch der Bräutigam zu seinem Instrument und gesellte sich zu den „Flying Drums“ und den Zuschauern und der Braut mittendrin wurden nochmals drei tolle Musikstücke geboten.

Braut in the crowd

Nach dem die Show entsprechend, also mit Applaus, gewürdigt war, rückte die Tanzfläche in den Mittelpunkt des Geschehens, denn selbstverständlich hatte auch hier in Hannover das Brautpaar die Ehre des ersten Tanzes.

Brautwalzer in Hannover

Umringt von allen Gästen tanzten die beiden zu „Ja“ von Silbermond. Direkt danach wurde die Tanzfläche für alle freigegeben und das Publikum ließ sich nicht zweimal bitten.

Tanzrunde in Hannover

Discofox-Klassiker der 70er und 80er füllten den Dancefloor und selbst an den Tischen wurde die eine oder andere „La Ola – Welle“ gestartet.

La Ola in Hannover

Der ersten Tanzrunde folgend, wurde den Frischvermählten eine, mit  6 Schlössern versehene, Schatztruhe präsentiert. Die zu den Schlössern passenden Schlüssel wiederum waren im Publikum verteilt worden. Braut und Bräutigam sollten nacheinander mit möglichst allen Gästen tanzen und dann nach einem der Schlüssel fragen. Dieses Spiel ist bei Hochzeitsfeiern (nicht nur in Hannover) sehr beliebt und kann sich ab und an schon mal über eine Stunde hinziehen. Um es so spannend wie möglich zu machen, bekam sogar ich als DJ schon bei manchen Hochzeitsfeiern den entscheidenden Schlossöffner. An diesem Tag ging aber alles sehr flott und das Geheimnis der Truhe konnte gelüftet werden. Sie enthielt eine Art Notfall-Set für die Ehe.

Zick-Zack-Kurs

Nun wollten die Gäste aber richtig Party machen und es wurde sich eine Polonaise gewünscht. Da ließ ich mich natürlich nicht lange bitten und bald darauf schob sich eine menschliche Schlange durch den Saal. Es wurde Sirtaki zelebriert und ein Formationstanz aufgeführt . . .

Formationstanz

. . . und ich knipste, wie bei (fast) allen Hochzeiten und Betriebsfeiern in Hannover, das eine oder andere Foto.

hübsche Damen

Der größte Hit der Hochzeitsfeier war, ohne Zweifel, „You can call me Al“ von Paul Simon, zu dem der Bräutigam mit seinen Freunden so richtig abfeierte.

You can call me al

Kurz vor Mitternacht ergriffen Braut und Bräutigam nochmals das Mikrophon und stellten die Hochzeitsgäste einander vor.

Hochzeitstorte

Dann kündigte ich die Hochzeitstorte an und bat das Brautpaare und seine Gäste in einen Nebenraum, denn hier war die Torte bereits aufgebaut und konnte nun von Braut und Bräutigam, wie es schöne Tradition ist, gemeinsam angeschnitten werden.

Anschnitt der Hochzeitstorte

 

Nach einer kleine Unterbrechung, in der die Hochzeitsgesellschaft Kaffee, Kuchen und Torte genoß, ging es mit dem Brautstraußwurf weiter. Die unverheirateten Damen zeigten vollen Einsatz und eine glückliche, neue Braut wurde gefunden.

Brautstraußwurf in Hannover

Danach wurde noch viel getanzt . . .

Tanzaction

. . . und in den frühen Morgenstunden ging eine tolle Hochzeitsparty mit netten, interessanten Gästen und einem sympatischen Brautpaar langsam zu Ende.

Ich freue mich schon jetzt auf meinen nächsten Einsatz als DJ Hannover

Herzlichst

DJ Sebastian